
Die 10 gängigsten Mythen und Weisheiten
Schnee auf dem Dach eines fahrenden Autos kann sehr gefährlich werden. Wer mit einer Schneedecke auf dem Dach losfährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Kommt es zu einer plötzlichen Bremsung, rutscht der Schnee auf die Frontscheibe des eigenen Autos und die Sicht wird komplett verdeckt, sodass Du für mehrere Sekunden “blind” fährst. Genauso gefährlich ist es, wenn durch Beschleunigung oder Wind der nachfolgende Verkehr vom herunterfallenden Schnee des vorausfahrenden Autos behindert wird.
Befreie deshalb Dein gesamtes Auto von Schnee und Eis. Siehst Du andere Autos mit Schnee und Eis auf dem Dach, solltest Du auf jeden Fall genügend Abstand halten.

Ein klares Jein. Zwar liegen Reifen mit vergleichsweise niedrigem Luftdruck besser auf dem Untergrund auf und reduzieren damit die Rutschgefahr, der Verschleiß der Reifen verstärkt sich allerdings enorm und verkürzt die Lebensdauer der Reifen deutlich, weil mehr Reibung beim Fahren entsteht. Prüfe am besten den vorgegebenen Reifendruck des Herstellers. Diese findest Du entweder im Autohandbuch, in der Innenseite der Tankklappe oder im Bereich der Fahrertür.
Das ABS minimiert zwar die Risiken bei plötzlichen Bremsmanövern, kann aber das Rutschen auf einer Schneedecke oder das sogenannte Aquaplaning nicht verhindern. Der Bremsweg kann sich im Vergleich zu einer Bremsung auf trockener Fahrbahn auf Schnee leicht vervierfachen. Eine Geschwindigkeit von 50km/h resultiert dann in einem Bremsweg von 48 statt 12 Metern. Bei einer Bremsung auf Eis benötigt ein Fahrzeug sogar einen sieben Mal längeren Weg, um zum Stillstand zu kommen (sprich 84 Meter) – auch mit ABS.
Grundsätzlich ist es möglich, zugefrorene Scheiben mit Wasser von Eis zu befreien – unproblematisch ist es jedoch nicht.
Wer sein Auto so schnell wie möglich enteisen möchte, sollte auf keinen Fall heißes Wasser auf die vereisten Scheiben gießen. Die Scheibe kann wegen des extremen Temperaturunterschiedes leicht reißen und die Sicht gefährlich einschränken. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest Du am besten kaltes Leitungswasser dafür verwenden. Achte jedoch darauf, die Scheiben danach schnell zu trocknen, damit sich kein neues Eis bildet.

Sogenannte “Allroundreifen” sind zwar gerade in den wechselhaften Übergangsphasen im Frühjahr und Herbst praktisch, um für Wetterschwankungen gewappnet zu sein. Für extrem niedrige oder hohe Temperaturen eignen sie sich jedoch weniger. Damit Ganzjahresreifen im Sommer beste Traktion auf den aufgeheizten Straßen bieten, bestehen sie grundsätzlich aus einem härteren Gummi als klassische Winterreifen. Das Material der Ganzjahresreifen zieht sich bei besonders niedrigen Temperaturen jedoch zusammen und verhärtet, wodurch die Traktion auf der Straße niedriger als bei einem vollwertigen Winterreifen ist. Übrigens, laut einer Umfrage fahren Autofahrer in Deutschland lieber Winterreifen, statt Ganzjahresreifen.
Eine genaue Vorgabe, wann Du Winterreifen an Deinem Auto anbringen musst, existiert nicht. Der Winter kommt und geht nämlich nicht in allen Regionen zur gleichen Zeit und kann sich z.B. zwischen den nördlichen und südlichen Regionen Deutschlands stark unterscheiden. Du musst also selbst einschätzen, wann der Reifenwechsel nötig ist. Mit der Faustregel “ Von O bis O” (von Oktober bis Ostern) kannst Du dir am einfachsten merken, ab wann Du mit Winterreifen auf der sicheren Seite bist.
Grundsätzlich darfst Du zwar verschiedene Reifen an Deinem Auto anbringen, Du solltest dabei aber unbedingt auf folgendes achten:
- Die Reifengröße muss bei allen vier Rädern gleich sein, außer es ist etwas anderes ausdrücklich in den Fahrzeugpapieren vermerkt.
- Winter- und Sommerreifen am selben Fahrzeug beeinflussen die Fahrsicherheit negativ. Die verschiedenen Materialmischungen und Profile können bei scharfen Kurven und Glätte besonders gefährlich sein, weil die unterschiedlichen Reifen verschieden gut auf der Straße haften. Das gilt nicht nur dann, wenn Sommer- und Winterreifen am selben Auto genutzt werden, sondern sogar bei Reifen, die unterschiedliche Profiltiefen haben.
- Achte bei gebrauchten Reifen auf die Mindestprofiltiefe von 1,6mm. Das ist laut Gesetz vorgeschrieben.
- Die Kombination von Diagonal- und Radialreifen ist verboten! Sie unterscheiden sich vor allem durch Flexibilität und Widerstandsfähigkeit. Diagonalreifen werden allerdings schon seit vielen Jahrzehnten kaum noch angeboten und genutzt. Außer für einige Oldtimer und Baustellenfahrzeuge hat das Verbot aktuell also kaum Bedeutung.

Nein, es ist sogar verboten! Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht vor, jede Belästigung durch Lärm und, besonders aktuell, durch unnötigen Abgasausstoß zu vermeiden.
Du schonst damit nicht nur die Umwelt – auch Dein Auto wird es dir danken. Im Leerlauf heizt sich der Motor nämlich langsamer auf als bei der Fahrt. Der Motor benötigt mehr Zeit, um die optimale Betriebstemperatur zu erreichen. Es kommt so zu mehr Reibung im Motor und der Verschleiß steigt drastisch an. Außerdem erhöht sich dadurch der Kraftstoffverbrauch, denn, ohne auch nur einen einzigen Meter zurückgelegt zu haben, wurde bereits Sprit verbrannt.
Bild Auspuff?
Nein, denn im Winter setzt sich Streusalz von Straße mit Eis und Schnee am Fahrzeug fest. Das schadet dem Lack. Zwar sind Autolacke in der Regel sicher vor Korrosion, aber schon bei kleinen Kratzern auf der Oberfläche frisst sich das Salz regelrecht durch das Material. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch wichtige Fahrzeugteile beschädigen.
Eine Autowäsche im Winter ist also sinnvoll, um den salzhaltigen Schmutz am Auto zu entfernen. Vor allem der Unterboden des Fahrzeugs ist stark belastet und muss ab und an gereinigt werden. Frage in einer Waschstraße außerdem nach einer Wachsbehandlung. Damit kannst Du den Lack dann zusätzlich vor Schäden durch extreme Kälte und Salz schützen.
Ja, auch wenn Du eingeschneite Schilder nicht erkennen kannst, gelten diese dennoch. Gerade unbekannte Strecken solltest Du bei starkem Schneefall daher möglichst vermeiden. Ist das nicht möglich, solltest Du auf eine vorsichtige Fahrweise achten und andere Fahrer beobachten. In Regionen, die Dir fremd sind, hilft es, sich an Fahrzeugen mit einheimischen Kennzeichen zu orientieren. Diese Fahrer kennen die Dir unbekannten Straßen oft am besten.
