Junge Frauen erweisen sich als kompetente Sparerinnen und haben ihr Ziel klar vor Augen. Dabei sind jüngere Frauen der Generation Y, also Frauen die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden, finanziell aufgeklärter als Frauen der Vor-Generationen. Das zeigt sich u.a. in der verstärkten Nutzung von Finanz-Apps und darin, dass sie Finanzthemen selbstbestimmt recherchieren und wissen, an wen sie sich bei Fragen rund um das Thema Finanzen wenden können. Das sind einige Erkenntnisse einer Umfrage des digitalen Finanzportals Joonko zum Thema „Frauen und ihr Sparverhalten“.

Die eigene Finanzplanung ist für junge Frauen ein
wichtiges Thema

Ein wichtiges Ergebnis der Umfrage: Insgesamt haben Männer und Frauen in etwa ein gleich starkes Bewusstsein für das Thema Sparen. So fasst jede zweite Frau (52,99 %) und fast jeder zweite Mann (46,25 %) den Vorsatz, Geld zu sparen.
  • Frauen 53% 53%
  • Männer 46% 46%
Besonders ausgeprägt ist der Sparwille in der Gruppe der weiblichen Generation Y, also der Frauen zwischen 18 und 39 Jahren. Die eigenen Finanzen sind für den Großteil der Befragten eine wichtige Angelegenheit. Lediglich 5,53 % der Frauen in dieser Altersgruppe beschäftigen sich gar nicht mit dem Thema Geld sparen.

Je höher das Einkommen, desto selbstsicherer sind junge Frauen im Umgang mit Finanzen

Die Umfrage zeigt auch: Wie Frauen ihr eigenes Sparverhalten und ihr Verhältnis zu Finanzthemen einschätzen, ist vom Alter und der Höhe ihres Einkommens abhängig. So zeigen sich jüngere Frauen bezüglich ihrer Finanzen weniger selbstbewusst als ältere Frauen. Zudem machen sich Frauen mit einem niedrigen Einkommen seltener Gedanken um ihre Finanzen als Frauen mit höherem Einkommen. Mit steigendem Einkommen scheint das Finanzwissen sowie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten anzusteigen. So gehen Frauen mit höherem Einkommen häufiger davon aus, dass ihre Finanzen gut geregelt sind.

Frauen sparen zielorientierter als Männer

In ihrem Sparverhalten sind Frauen zielorientierter als Männer: Sie sparen mit 57,03% weitaus häufiger auf ein konkretes Ziel (wie etwa einen Urlaub oder ein Auto) hin. Dagegen legen nur 43,05% aller Männer ihr Geld für einen bestimmten Zweck zurück.

Männer sind hingegen öfter an konkreten Finanzprodukten interessiert, die ihnen dabei helfen, zu sparen oder Geld zu vermehren. Während Männer vermehrt auf Risiko sparen und jeder Fünfte (20,16%) in Geldanlagen mit hoher Rendite (Aktien, Fonds, etc.) investiert, sind Frauen in diesem Bereich nur halb so risikofreudig (10,42%).

Junge Frauen sind risikobereiter als ältere Frauen.Signifikant ist, dass junge Frauen in der Gruppe der 18- bis 29-jährigen (13,27%) häufiger Geld in Anlagen mit höherem Risiko investieren, als Frauen in der Gruppe zwischen 30 und 69 Jahren (8,26%).
Was die Geschlechter, egal welchen Alters eint: Das geförderte Sparen ist bei Männern wie Frauen wenig beliebt (>10%).

Junge Frauen recherchieren Finanzthemen digital

Finanzfragen: Hausbanken vs. Eigenrecherche
Die Bedeutung der Hausbanken als beratende Institutionen nimmt von Generation zu Generation ab. Knapp ein Drittel der Frauen in der Altersgruppe der unter 50-jährigen konsultiert bei Finanzfragen immer noch zuerst die eigene Hausbank (32,43 %) oder recherchiert selbstständig im Internet. Nur 18,69 % der älteren Frauen sucht zuerst Rat bei Freunden, Bekannten oder der Familie.
Junge Frauen setzen in Sachen Finanzen auf Familie, Freunde und den Partner
Konträr dazu verläuft die Entwicklung bei Frauen unter 30 Jahren. Über ein Drittel wendet sich bei der Finanzplanung an Familie und Freunde (38,67 %). Ein Viertel (24 %) recherchiert zunächst aktiv im Internet und trifft dann eine Finanzentscheidung. Die Hausbank wird nur noch von 16 % der 18- bis 29-jährigen Frauen als erste Instanz konsultiert und spielt demnach in der jungen Generation eine deutlich untergeordnete Rolle bei der Beratung.
Die Studie zeigt außerdem, dass sich Frauen in der Finanzplanung noch immer etwa dreimal so oft auf ihren Partner verlassen wie Männer (7 % zu 2 %).
Mehr als ein Viertel der unter 30-jährigen Frauen (26,96 %) nutzt Finanz-Apps
2019 nutzten bereits mehr als ein Viertel der unter 30-jährigen Frauen (26,96 %) Finanz-Apps. Das sind fast 10 % mehr als in jeder anderen Altersgruppe. Insgesamt greifen Frauen mit 16,76% verhältnismäßig weniger auf Finanz-Apps zurück als Männer (20,89%).

Fazit: Junge Frauen gehen ihre finanzielle Zukunft selbstbewusst an

Die Umfrage zeigt: Junge Frauen machen sich Gedanken um ihre Finanzen und lassen sich durch ihre persönliches Umfeld gerne beraten. Sie sparen zielorientierter als Männer und sind insgesamt weniger risikobereit. Daher nutzen sie weniger Spar- und Finanzprodukte als Männer. Junge Frauen scheuen das Risiko allerdings nicht gänzlich, solange die Rendite stimmt – mehr als 13% der unter 30-jährigen Frauen möchte in Geldanlagen mit hoher Rendite investieren.

Insgesamt wird die Suche nach Antworten auf Finanzfragen immer digitaler. In der jüngeren weiblichen Generation spielt die Hausbank als beratende Institution eine geringere Rolle als bei älteren Frauen. Junge Frauen nutzen bereits deutlich öfter Finanz-Apps als ihre Vorgängergeneration. In Zukunft dürfte sich dieser Trend noch verstärken.